Über meinen Weg zur Ernährungsberaterin

In 2016 habe ich mich entschlossen, als Ergänzung zu meinem Biologie-Studium, ein Fernstudium als Ernährungsberaterin in Angriff zu nehmen. Wie kam es zu diesem Entschluss?

Mein ganzes Leben habe ich mich mal mehr und mal weniger mit Ernährung befasst, habe immer ein Körperbewusstsein gehabt und war oftmals selbst nicht immer ganz zufrieden mit meinem Gewicht. Andere würden sagen, „Jammern auf hohem Niveau“ - ist doch alles gut so. Aber manch einer hat vielleicht schon einmal gehört: „Das höchste Gut ist die Harmonie der Seele mit sich selbst (Seneca).“ Man selbst muss sich wohlfühlen und sich akzeptieren.

Ich hatte als Schülerin sehr viel Spaß am Leichtathletik-Training. 2-3-mal pro Woche trainierte ich, am Wochenende standen oft Wettkämpfe an und da war es wichtig, das Gewicht zu optimieren. So habe ich schon während meiner Schulzeit Methoden zur Gewichtsreduktion ausprobiert. Die 7-Tage-Körnerkur beispielsweise und die FDH-Diät. Später hab ich dann mal ein vegetarisches Jahr eingelegt und ein Heilfasten zur Entgiftung des Körpers ausprobiert. Auch die Almased-Kur, die Trennkost und die Stoffwechselkur habe ich durchgeführt, habe WW-Punkte gezählt und zuletzt habe ich ein Low-Carb-Jahr durchlebt. Jedes Mal weil ich nur mal 5 kg abnehmen wollte. Ich war damit auch immer erfolgreich. Doch, wenn ich in meine alten Verhaltensmuster zurückverfallen bin, waren die Erfolge mehr oder weniger schnell wieder zunichte.

Woran das lag? Heute weiß ich, dass nie wirklich eine Ernährungsumstellung stattgefunden hat, welche mich befriedigt hat, oder die sich in der jeweiligen Lebensphase gut umsetzen ließ. Und bei all den durchgeführten Maßnahmen kam eines immer zu kurz: der Genusswert. Wer gerne isst und Essen nicht nur auf Nahrungsaufnahme beschränkt, der weiß, wie schwierig es ist genussvoll zu essen, wenn man sich in der Auswahl der Lebensmittel zu stark einschränken muss. Es war immer so, dass ich auf vieles verzichten musste und dass ich mir schon während der Reduktionskost ausmalte, was ich wieder essen dürfte, wenn die 3-5 Wochen endlich vorbei wären.

Ich habe erkannt, dass man Ernährung verstehen muss. Nur so kann man erkennen, warum das ein oder andere Nahrungsmittel nicht zielführend ist, ein anderes aber zu Wohlbefinden, gesteigerter Lebensqualität und Leistungsfähigkeit beiträgt und gleichzeitig zum Ziel führt. Man muss kein guter Koch oder eine gute Köchin sein, um sich gesund zu ernähren. Man muss aber seinen Nährstoffbedarf kennen und seine Portionsgrößen. Wenn man dazu die richtigen Lebensmittel wählt, sich abwechslungsreich und vielseitig ernährt, kann man sein Gewicht einstellen und behalten. Nur wer weniger Kalorien zu sich nimmt, als er verbraucht und damit eine negative Energiebilanz erreicht, kann an Gewicht abnehmen.

Durch die Informationen in den Medien wird man aufmerksamer, was Nahrungsmittel betrifft. Lebensmittelskandale beunruhigen, Recherchen im Internet sind oft ernüchternd. Die vielen, oft widersprüchlichen Aussagen, verwirren oft sehr.

Das war mein persönlicher Grund zu entscheiden:

  • ich möchte nicht immer nur bruchstückhafte Ernährungsinformation,
  • ich möchte mich nicht im Internet von Artikel zu Artikel hangeln um herauszufinden, wie ich mich gesund ernähren kann,
  • ich möchte nicht mehr so viel Zeit mit Recherche im Netz verbringen, um dann doch auf Widersprüche zu stoßen.

Und darum:

  • möchte ich dieses Studium der Studiengemeinschaft Darmstadt durchführen,
  • möchte ich die richtigen Informationen und fundiertes Wissen rund um Ernährung erhalten, Wissen über:
    • die Nahrungsmittel
    • über unsere Anatomie
    • über die Stoffwechsel- und Verdauungsvorgänge
    • über Nährstoffe, Pflanzenstoffe, Vitamine und Mineralstoffen
    • über die richtige Lebensmittelauswahl
    • über den individuellen Nährstoffbedarf
    • über ernährungsbedingte Krankheiten, etc.

Die Weiterbildung zum Ernährungsberater (SGD) dauerte ca. 15 Monate, viele Stunden der Bearbeitungen von Fragen und Fallbeispielen, ein Abschlussseminar und eine Abschlussprüfung. Eine Zeit in der ich mich intensiv mit Ernährung beschäftigte. Anfangs habe ich mir das Wissen nur für mich und meine Nächsten aneignen wollen, doch jetzt habe ich mich entschlossen, als zertifizierte Ernährungsberaterin (SGD), das erlangte Wissen an andere weiterzugeben.

Die Basis für Wohlbefinden und Gesundheit im Leben bilden die drei Bausteine Ernährung, Bewegung und Entspannung. Ich befasse mich als Ernährungsberaterin hauptsächlich mit dem Baustein Ernährung. Aber ich kann auch die Brücke schlagen zum Baustein Bewegung. Ich weiß, wie wichtig sie zur Gesunderhaltung ist. Seit 2001 bin ich im Breitensport als DTB-lizensierte Übungsleiterin C für Kleinkinderturnen, Kinderturnen und Eltern-Kind-Turnen ehrenamtlich in einem örtlichen Turnverein tätig. Ich vermittle den Kindern Spaß an Bewegung und sportlichem Spiel. 2009 habe die Lizenz zum Übungsleiter B „Gesundheit in der Prävention“ absolviert. Ein von mir angebotener Kurs: „Appetit auf Bewegung“ befasste sich mit dem Problem, dass immer mehr Kinder und Jugendliche unter Übergewicht leiden. Ich vermittelte in diesem Kurs sowohl, das man viel Spaß an Bewegung haben kann, und erklärte die einfachen Grundlagen gesunder Ernährung.